Luftfilteranlagen sollen Lüftungskonzept ergänzen
Die CDU Heidelberg begrüßt das Plädoyer von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner für einen gestaffelten Schulstart. „Die Entzerrung der morgendlichen Schülerverkehrs für weiterführende Schulen ist absolut sinnvoll, um überfüllte öffentliche Verkehrsmittel zu vermeiden und kann einen wichtigen Beitrag für den Gesundheitsschutz leisten“, sagt CDU-Landtagskandidatin Anja Boto. Allerdings sieht die Neuenheimer CDU-Bezirksbeirätin Würzners Analyse, dass Schüler etwas weniger von der Pandemie betroffen sind als die Gesamtbevölkerung, als nur bedingt aussagekräftig an. „Wir wissen, dass Erwachsene und insbesondere ältere Menschen stärker betroffen sind als Kinder und Jugendliche. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass die Erkrankungsquote pro 1.000 Einwohnern bei Schülern etwas niedriger ist.“
Aus Sicht der CDU ist es wichtig, dass in Schulen und Kitas weiterhin das Betreuungs- und Bildungsangebot unter größtmöglichem Gesundheitsschutz gewährleistet wird. Boto unterstützt neben dem Einhalten der AHA-Regeln und Lüftungskonzepten auch technische Lösungen. „Die Installation von Luftreinigungsanlagen kann einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie, aber auch langfristig einen Beitrag zur Vermeidung von Krankheiten, leisten. Wir sollten das Thema auch in Heidelberg offensiv diskutieren“, fordert die CDU-Landtagskandidatin. Klar sei allerdings auch, dass Bund und Land die Kommunen dabei finanziell unterstützen müssten.
Eine Anfrage des CDU Kreisvorsitzenden und Stadtrats Alexander Föhr an die Stadtverwaltung ergab, dass die Ausstattung aller rund 1.000 Klassenzimmer in Heidelberg mit einer leistungsfähigen Luftreinigungsanlage zur Ergänzung von Lüftungsmaßnahme nach Ansicht der Stadtwerke etwa 4 Millionen Euro kosten würde, also 4.000 Euro pro Gerät. „Das ist viel Geld, gerade in der aktuellen Situation. Aber wir sollten ehrlich und offen besprechen, ob uns das der Gesundheitsschutz an den Schulen nicht wert ist“, so der Stadtrat.
Nach Information von Boto und Föhr beschafft bereits eine Schule im Rahmen einer privaten Elterninitiative Luftreinigungsgeräte. Die beiden CDU-Politiker begrüßen das ausdrücklich. Allerdings darf aus ihrer Sicht die Ausstattung der Schulen nicht von engagierten Eltern oder Freundeskreisen abhängen. „Es ist nicht befriedigend, wenn ein Teil der Schüler in Heidelberg hier einen Vorteil hat, obwohl alle von dem Einsatz solcher Geräte profitieren würden. Die Initiative ist aber ausdrücklich zu begrüßen, denn jedes Gerät verringert die Infektionswahrscheinlichkeit und hilft die Pandemie einzudämmen“, so Föhr. Nicht umsonst fördere der Bund die Anschaffung von mobilen Luftfilteranlagen beispielsweise in Restaurants im Rahmen der Corona-Überbrückungshilfe II. „Aus unserer Sicht müssen wir an dieser Stelle mutig sein und es den Gesundheitsschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe sehen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bund eine solche Förderung auch für unsere Schulen auflegt und die Minister Scholz und Karliczek anschreiben. Lüftungstipps allein reichen nicht. Für die Gesundheit unserer Kinder müssen wir bereit sein Geld in die Hand zu nehmen“, ist CDU-Bundestagskandidat Föhr überzeugt. Schließlich hätten solche Luftreinigungsanlagen auch ihre Berechtigung, sobald Corona überstanden sei. „Die Anlagen filtern auch andere Viren und machen daher auch perspektivisch Sinn, um Schulen noch sicherere zu machen.“