Angesichts der Deindustriealisierung in Heidelberg vorwiegend in der Automobilbranche fordert die CDA, die CDU sowie der DGB ein „städtisches Bündnis für Arbeit“. Die CDU Gemeinderatsfraktion hat einen entsprechenden Antrag in den Beschlusslauf eingebracht.
Heidelberg steht derzeit nicht nur in der Mobilitäts- und Klimafrage vor großen Herausforderungen, sondern auch bei der Frage, wie sich die Stadt besser als Industriestandort positionieren kann.
Am Industriestandort Heidelberg sind insgesamt 1057 Menschen bei Automobilzulieferern beschäftigt. Insbesondere in dieser Branche steht aufgrund des Klimaschutzes eine große Transformation an:
So sind beim schwedischen Nutzfahrzeugzulieferer Haldex , der Bremssysteme und Luftfederung für Lastwagen herstellt, 83 Familien bedroht, weil der Standort nach Ungarn bzw. England verlagert werden soll. Das traditionsreiche Unternehmen, das seit den 50er Jahren als „Graubremse“ einen Namen hat, soll nach den Plänen der Arbeitnehmervertreter schrittweise in ein Kompetenzzentrum umgebaut werden. Die bestehenden Standorte der Automobilzulieferer sollen als Kompetenzzentren ausgebaut und es soll unter Leitung der städtischen Wirtschaftsförderung und des DGB ein Lösungsvorschlag erarbeitet werden.
Der Stellenabbau beim US-amerikanischen Autozulieferer BorgWarner am Standort Pfaffengrund, der Getriebekupplungskomponenten und Systeme herstellt, betrifft die Endkontrolle der Lamellen für Automobilgetriebe.
50 Mitarbeiter sind im Rahmen der Digitalsierung betroffen, da ihre Jobs künftig von Kameras und Algorithmen gemacht werden sollen.
Durch regelmäßige internationale „Industriemessen oder -foren“ namhafter Unternehmen soll eine positive Sogwirkung für eine Beschäftigungsinitiative in der Rhein-Neckar-Region erzeugt werden. Diese Win-Win Situation der beteiligten Akteure, hilft einerseits expandierenden zukunftsträchtigen Unternehmen ihre wirtschaftliche Position auszubauen und sich zu vernetzen, andererseits aber auch bedrohten mittelständischen Firmen sich mit Themen wie Transformation oder Digitalsierung in der Arbeitswelt auseinanderzusetzen. Weiterhin können aber auch die Heidelberger Bürgerinnen und Bürger als Teilnehmer oder Besucher aktiv mitwirken und im Wissenstransferprozess mit einbezogen werden.
Die beiden Gewerbegebiete Rohrbach-Süd und Patrick-Henry-Village sollen für weitere ortsansässige Gewerbebetriebe zeitnah ausgewiesen und weiterentwickelt werden.